Die Spektral Analyse ist eine visuelle Möglichkeit den Inhalt einer Audiodatei darzustellen. Jede Note hat eine bestimmte Frequenz: tiefere Noten haben eine niedrigere Frequenz, hohe Noten haben eine höhere Frequenz. Alle Frequenzen werden auf einem Spektraldiagramm dargestellt (Kurzform: Spektral). Ein Spektral ist ein Graph auf welchem alle Frequenzen einer Audiodatei im Verhältnis zur Zeit dargestellt werden. Frequenzen werden in Hertz (Hz) und Kilohertz (1000 Hz) gemessen. Das menschliche Ohr kann Töne zwischen 20 Hz - 20 kHz (20.000 Hz) wahrnehmen.
Da Spektrale alle Audioinformationen in einer Datei anzeigen eignen sich diese gut um zu prüfen ob eine Datei konvertiert wurde. Jedes Audiodateiformat hat eine relativ ähnliche Frequenzobergrenze.
Klicke auf die unten angeführten Spektrale um diese in höherer Auflösung anzusehen.
Die Frequenzen von Audiodateien auf einer Retail-CD (CD aus dem Handel) und bei Lossless Audiodateien kann bis zu 22 kHz hinaufgehen. Weil eine Lossless zu Lossless Konvertierung alle Audioinformationen erhält sehen die Spektrale identisch aus (für FLAC, WAV (PCM), ALAC, etc.).
Zu beachten ist, dass unterschiedliche Genres unterschiedliche Spektrale haben. Das obige Beispiel zeigt einen Pop Song, dort sind die meisten Frequenzen vorhanden. Nun sehen wir uns einen Klavier Track an.
Es sieht deutlich anders aus, oder? Es ist aber immer noch das Spektral einer Lossless Datei. Das sogenannte weiße Rauschen (“white noise” - das helle Violett) erstreckt sich immer noch bis zu 22 kHz, auch wenn diese Frequenzen nicht benutzt werden.
Verschiedene Qualitätsstufen von MP3s haben unterschiedliche Frequenzobergrenzen. Bei MP3s kann oft eine Frequenzobergrenze ("shelf") bei 16 kHz in den Spektralen gesehen werden.
MP3 320kbps (CBR) hat eine Frequenzobergrenze bei 20.5 kHz
MP3 256kbps (CBR) hat eine Frequenzobergrenze bei 20 kHz
MP3 V0 hat eine Frequenzobergrenze bei 19.5 kHz
MP3 192kbps (CBR) hat eine Frequenzobergrenze von 19 kHz
MP3 V2 hat eine Frequenzobergrenze bei 18.5 kHz
MP3 128kbps (CBR) hat eine Frequenzobergrenze bei 16 kHz
Wie können uns Spektrale helfen ein Transcode zu endecken? Angenommen du hast ein FLAC von einem Blog geladen. Der einzige Weg festzustellen ob dies ein “wahres” Lossless FLAC ist und nicht ein schlechtes Transcode ist durch das Betrachten des Spektrals. (Programme wie AudioIdentifier sind nicht verlässlich genug um schlechte Transcodes zu identifizieren).
Zum Beispiel: das gezeigte Spektral ist von einer FLAC Datei, die Dateiendung ist .flac und es klingt okay.
Aber stop! Sieht das aus wie ein reguläres FLAC? Nicht wirklich! Diese Datei wurde von einem MP3 192kbps (CBR) zu einem FLAC konvertiert. Also ein Lossy > Lossless Transcode, dies ist ein schlechter Transcode und nicht erlaubt.
Für Spektralanalyse empfehlen wir die Verwendung von Adobe Audition (Windows oder macOS), Audacity (Windows, macOS, Linux), und SoX (Windows, macOS, Linux – nur in der Kommandozeile). Alle hier gezeigten Spektrale wurden mit Adobe Audition CS 6 erstellt.
Auch wenn du die Spektralanalyse benutzen solltest um herauszufinden ob es sich um ein Transcode handelt oder nicht, musst du vorher ein anderes Programm verwenden um die Bitrate und die Konvertierungseinstellung der Datei festzustellen. Audio Identifier or dbPowerAmp unter Windows und dnuos oder MediaInfo unter macOS.